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Feverdreamt: Decay Is Present (Review)

Artist:

Feverdreamt

Feverdreamt: Decay Is Present
Album:

Decay Is Present

Medium: CD/MC/Download
Stil:

Dark Folk, Avantgarde

Label: Blackjack Illuminist Records
Spieldauer: 47:21
Erschienen: 12.04.2024
Website: [Link]

FEVERDREAMT zelebrieren den Verfall. Den Zustand zwischen Hoffnung und Verzweiflung, in dem der eigene Kopf zu platzen scheint. Dementsprechend spannungsgeladen wirkt „Decay Is Present“. Ein Hauptakteur in diesem Sound ist eine Kirchenorgel, die in den aufgekratzten Klängen eines Synthesizers ihren sakralen Dienst tut.
Dabei wirkt vieles an diesem Album introspektiv. Der Blick ist stets nach innen gerichtet, nur ab und zu wird an die Einflüsse aus dem Außen gemahnt, was die Musik, trotz des Gefühls vertonter Einsamkeit, regelrecht entspannt, ja meditativ gestaltet. Dazu trägt natürlich die minimalistische Instrumentierung genauso bei, wie das gemäßigte Grundtempo dieser Platte.


Der Vorteil dieser Symbiose aus sakralen Sounds, introvertierter Stimmung und dem charakteristischen Organ von Alexander Leonard Donat ist zweifellos das Potenzial, sich in dieses Album fallen zu lassen. Die Musik trägt den Hörer in sanften Wogen durch die Weiten des eigenen Geistes und der eigenen Gedanken, ohne dass allzu viel Ablenkungsgefahr besteht.
Der Nachteil aber folgt auf dem Fuße: „Decay Is Present“ wirkt in Gänze ziemlich einschläfernd. Ja, es gibt sie, die Momente vertonter Verzweiflung, die ihre Wirkung beim Hörer entfalten können (u.a. Teile des schrägen Oriental-Wave-Versatzstückes „On The Other Side“), aber bis diese Effekte eintreten, wühlt sich der Hörer durch ein monotones Klangwust aus tendenziell einschläfernden Klängen, die auch der charakteristische Gesang nicht aufzupeppen weiß.


Sicherlich ist dieser sakral anmutende, tendenziell introspektive und gemächlich ansteigende Sound gewollt.
Das bedeutet aber nicht, dass „Decy Is Present“ den Geist, geschweige denn den Körper auf Trab hält.
Ein Beispiel für diesen Zwiespalt ist der Abschluss „When It’s Too Late To Bail“: Mit seinen orientalischen Klängen und der meditativen Atmosphäre ist dieses Synthwave/SloMo-Electro-Versatzstück wohl kaum schlecht gemacht, wirkt mit Blick auf die Gesamtstimmung des Albums sogar sehr passend.
Allerdings täuscht auch die perfekteste Soundsymbiose nicht darüber hinweg, dass diese Musik und eben auch dieser Song, nach mehr als zwei Runden in der Anlage zu kaum mehr als Einschlafmusik taugen. Gemessen an solcher Qualität wurde der Bandname aber durchaus treffend gewählt.


FAZIT: „Decay Is Present“ klingt - wie es der Titel suggeriert - tatsächlich nach geistigem Verfall und wirkt wie der Soundtrack zu einer Art Wachkoma. Damit werden FEVERDREAMT ihrem Namen zwar gerecht, aber wenn beim Hörgenuss nach nur ein oder zwei Runden die Füße und der Geist gen Nirwana abdriften, wurde das Ziel von Musik, die Hörer auf eine gewisse Art zu bewegen, wohl verfehlt. Nichtsdestotrotz: Stimmungstechnisch passt der einschläfernde Charakter ganz gut zur Thematik des allgegenwärtigen Verfalls.

Dominik Maier (Info) (Review 1016x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Decay Is Here
  • The Count
  • The Wallowing (Die Another Time)
  • The Stream
  • It Will Straighten Itself Out
  • The Pickup
  • On The Other Side
  • When It’s Too Late To Bail

Besetzung:

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